Stress gehört für die allermeisten von uns zum Alltag und ist als ständiger Begleiter nicht mehr wegzudenken. Dieser Umstand bringt zwei Konsequenzen mit sich:
- Dauerhafter Stress ist nicht gesund
- Aufgrund dieser Entwicklung vergessen wir, dass Stress eigentlich etwas sehr Positives sein kann
Im Stress-Coaching schenken wir beiden Aspekten Aufmerksamkeit: Zum einen erarbeiten wir einen neuen, gesünderen Umgang mit Stresssituationen. Und zum anderen schauen wir uns an, ob und wie du zukünftig stressauslösende Momente vielleicht sogar positiv besetzen kannst.
Was passiert eigentlich, wenn wir gestresst sind – und warum kann das durchaus positiv sein?
Stress wird durch externe Reize, sogenannte Stressoren, ausgelöst. Diese können physikalischer oder physischer Natur sein (bspw. Lärm oder körperliche Schmerzen) aber auch soziale Ursachen haben, bspw. Konflikte, Konkurrenz oder Isolation.

Wirken diese Reize auf uns ein, bewerten wir sie bewusst oder unbewusst und entscheiden dann, ob es sich um eine bedrohliche (=stressige) Situation handelt oder nicht. Wenn unser Gehirn die Situation als bedrohlich einordnet, folgt die körperliche Reaktion auf diese Einordnung: Hormone werden ausgeschüttet, bestimmte Körper- und Gehirnfunktionen werden herunter- und andere hochgefahren.
All das passiert mit einem einzigen Ziel: Die Stresssituation so gut wie möglich zu bewältigen. Unser Gehirn und der gesamte Organismus fokussieren sich auf den Stressor und aktivieren alle für die Bewältigung notwendigen Kräfte.
Ist die Situation vorüber, möchte der Körper zurück in sein ursprüngliches Gleichgewicht zurück kommen. Damit das passieren kann, müssen die ausgeschütteten Stresshormone abgebaut werden und wir benötigen eine Ruhepause von den Anstrengungen während der Stresssituation. Wenn beides erfolgen kann, ist Stress etwas sehr Positives: Er aktiviert uns, er spornt uns zu Höchstleistungen an und im Idealfall sorgt er für Erfolgserlebnisse. Stress lässt uns lernen, Erfahrungen machen, wachsen und sorgt dafür, dass wir immer wieder über unseren Schatten springen und uns weiterentwickeln. Grundsätzlich sind stressauslösende Momente also nichts, was wir unbedingt vermeiden sollten.
Aber: Die körperliche und hormonelle Stressreaktion läuft bei uns heute noch ganz genauso ab wie schon in der Steinzeit. Allerdings sind die Rahmenbedingungen heute gänzlich andere: Zum einen bewältigen wir Stresssituationen in der Regel nicht durch körperliche Kraft und können daher die ausgeschütteten Stresshormone oftmals nicht gut abbauen. Zum anderen reiht sich in unserem Alltag häufig Stresssituation an Stresssituation und unser Körper hat wenig Chancen, nach anstrengenden Phasen zur Ruhe zu kommen.
Aus diesen Gründen gehen die eigentlich positiven Aspekte des Stresserlebens verloren und kehren sich unter Umständen sogar ins Negative um. Ein permanent aktivierter Körper wird früher oder später krank werden. Ein Körper, in dem angestaute Stresshormone nicht abgebaut werden können, ebenfalls. Das gleiche gilt natürlich für den Geist, der kontinuierliche Stressbelastung ebenso wenig vertragen kann.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Stress-Coaching?
Die möglichen negativen Konsequenzen von Stressreaktionen habe ich im oberen Absatz sehr generisch beschrieben. Wenn du dich dort schon wiedergefunden hast und nicht so recht weißt, wie du alleine da wieder rauskommst, dann ist ein Stress-Coaching definitiv empfehlenswert. Andere Anzeichen, wann ein Stress-Coaching für dich sinnvoll sein kann, sind beispielsweise die folgenden:
- Du befindest dich in einer anstrengenden Lebenssituation und wünschst dir Unterstützung im Umgang mit dieser. Anstrengend kann dein Leben zum Beispiel sein wegen…
- Hoher ArbeitsbelastungPrivaten oder beruflichen Konflikte
- Viel Verantwortung
- Du hast Schwierigkeiten abzuschalten und findest keinen Weg aus dem Gedankenkarussell
- Du schläfst schlecht
- Du wünschst dir eine bessere Balance zwischen Arbeit, Privatleben und Freizeit
- Du fühlst dich oft überfordert und hast das Gefühl, dass dir die Dinge über den Kopf wachsen
- Du möchtest präventiv agieren:
- Dir steht eine stressige Phase bevor und du möchtest durch diese gut durchkommen
- Du hattest schon mal starke Stresssymptome und möchtest dies zukünftig vermeiden
Wichtig ist: Für ein Stress-Coaching ist es nie „zu früh“. Im Gegenteil: Stress und Belastung können mit den richtigen Methoden gut verarbeitet werden und je früher man sich mit diesen Themen auseinandersetzt, desto einfacher ist es. Je länger du dich schon in der Stressspirale befindest, desto anstrengender und langwieriger ist es auch, entsprechend gegenzusteuern. Deswegen warte am besten nicht, bis dein Leidensdruck sehr hoch ist. Wie in so vielen Bereichen gilt auch beim Stressmanagement: Prävention ist besser als Nachsorge!

Wo setzen wir im Stress-Coaching an?
Im Stress-Coaching setzen wir – natürlich je nach deinen konkreten Fragestellungen und Anliegen – an diesen Punkten an:
- Welche Situationen setzen dich unter Stress und warum?
- Wenn die Situationen für dich negativ besetzt sind – können wir ihnen auch etwas Positives abgewinnen?
- Wie kann ein neuer, hilfreicher Umgang mit Stresssituationen für dich aussehen?
- Wie kannst du nach der Bewältigung von Stresssituationen runterfahren, abschalten und dich erholen?
- Wie kommst du gut durch eine stressige Phase?
- Wie kommuniziert dein Körper mit dir – was braucht er und wie kannst du ihm das geben?
- Was können neue Routinen sein, die langfristig zu einem gesunden Ausgleich führen?
Das Ziel des Stress-Coaching ist dabei natürlich nicht, den Stress aus deinem Leben zu streichen – das wäre illusorisch und, wie wir schon gelernt haben, vermutlich auch gar nicht in deinem Sinne. Vielmehr ist unsere Zielsetzung, dass du Strategien an die Hand bekommst, die für dich persönlich funktionieren und mit denen du breit aufgestellt bist, um den Stresssituationen deines Lebens gut begegnen zu können und dich langfristig gegen mögliche Folgeerkrankungen von Stress zu schützen.